Daily Archives: June 29, 2014

Filou & Refpolk:

Den Geflüchteten in der Ohlauer Straße gebührt Solidarität, Respekt und sofortiges Bleiberecht! Sowieso! Sagt es allen weiter…

 

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Geflüchtete für sicheren Schulweg

Durch die Verkehrsumleitungen, die durch die Polizeiabsperrungen an der Gerhardt-Hauptmann-Schule entstanden sind, ist eine akute Gefährdung der Kinder auf ihrem Schulweg an der Ecke Reichenberger Str./Forsterstr. gegeben.
 
Besorgte Eltern haben sich an die Polizei gewandt und einen Verkehrspolizisten angefragt. Die Polizei bot zu diesem Montag keine Hilfe an.
 
 
Deshalb engagieren sich Geflüchtete und UnterstützerInnen an diesem Montagmorgen als Verkehrslotsen, um einen sicheren Schulweg für die Kinder zu gewährleisten.
 
Die Geflüchteten fordern den Schutz ihres eigenen Lebens, das durch Abschiebung in ihre Herkunftsländer durch Mord und Folter bedroht ist. Genauso liegt ihnen der Schutz und die Sicherheit der Schulkinder am Herzen.
 

Pressemitteilung des Bündnisses gegen Rassismus Berlin, 29. Juni 2014

Solidaritäts-Demonstration für die Geflüchteten in der besetzten
Gerhart-Hauptmann-Schule

Am Samstag zog eine Solidaritäts-Demonstration unter dem Motto „You
can’t evict a movement“ mit bis zu 5000 Teilnehmenden vom Hermannplatz
über den Oranienplatz zur besetzten Schule in der Ohlauerstraße. Die
Demonstration unterstützte die Forderungen der
Geflüchteten, die sich auf dem Dach der räumungsbedrohten
Gerhart-Hauptmann-Schule aufhalten.
Eine Organisatorin der Demonstration merkt an: „Die Zahl der
Teilnehmenden macht eindrucksvoll deutlich, dass die Geflüchteten und
die Besetzung einen breiten Rückhalt in der Gesellschaft haben.“

Sie erklärt weiter: „Die seit Ende 2012 von Geflüchteten besetzte
Gerhart-Hauptmann-Schule ist seit Dienstag, den 24. Juni 2014, akut
räumungsbedroht. Nach einem Senatsbeschluss und auf Anweisung des
Bezirks wurde im Reichenberger Kiez in Kreuzberg ein massives
Polizeiaufgebot aufgefahren und das Gebiet um die besetzte Schule
weiträumig abgesperrt. Damit wurde bewusst eine Drohkulisse aufgebaut,
die die Bewohner_innen dazu drängen sollte, das Angebot des Senats auf
Lagerunterbringung und Einzelfallprüfung anzunehmen.“

Wir wollen ausdrücklich darauf hinweisen, dass mit den gleichen leeren
Versprechungen schon die Räumung des Protestcamps am Oranienplatz
gerechtfertigt wurde. Doch dieses Angebot geht nicht auf die politischen
Forderungen der Bewohner_innen ein: Anerkennung aller Bewohner_innen der
Schule und der Geflüchteten des Oranienplatzes nach §23 des
Aufenthaltsgesetzes; Abschaffung von Abschiebungen, Lagern und der
Residenzpflicht sowie Abzug der Polizei und Anerkennung der Schule als
selbstverwaltetes Zentrum der Geflüchteten. Einige Geflüchtete sind so
entschlossen ihren selbstbestimmten Widerstands- und Wohnort zu
erhalten, dass sie im Falle einer Räumung vom Dach der Schule springen
würden.

Ein weiteres Mitglied des Bündnisses gegen Rassismus erklärt:
„Die heutige Demonstration zeigt, dass die Geflüchteten in der Schule
viel Sympathie genießen und dass das Vorgehen von Politik und Polizei
nicht im Namen Vieler aus der Bevölkerung passiert. 5000 Menschen
bekundeten entschlossen, dass der Belagerungszustand der Polizei und
eine Räumung der Schule nicht hinnehmbar sind.“
Während der Zwischenkundgebung am Oranienplatz gab es eine
Live-Schaltung zu den Bewohner_innen der Schule. Unter Applaus der Leute
berichtete ein Aktivist vom Dach, dass sie nicht bereit sind, dieses zu
verlassen, solange es keine ernstzunehmenden politischen Angebote gibt.
Danach bewegte sich die Demonstration in Richtung der besetzten Schule.
In Redebeiträgen verschiedener Bündnisse und Initiativen wurde die
Solidarität mit den Bewohner_innen der Schule erklärt. Unter anderem gab
es Solidaritätsbekundungen aus Stuttgart, Frankfurt und Hamburg. Das
Bündnis Refugee Schul- und Unistreik rief für den 1. Juli 2014 dazu auf,
in Solidarität mit den Geflüchteten Schulen und Universitäten zu streiken.

Saskia Wölcke, 43, Anwohnerin des Reichenberger Kiez führte aus: „Die
deutsche Wirtschafts- und Außenpolitik ist eine der Ursachen für Flucht
weltweit. Organisieren wir uns mit unseren geflüchteten Freundinnen und
Freunden, um gegen die unmenschliche Entrechtung und Ausgrenzung der
Flüchtlinge hier zu kämpfen.“ Am Ende der friedlichen Demonstration
wartete in der Wiener Straße ein massives Polizeiaufgebot. Es kam zu
Festnahmen. Diese Situation zeigte einmal mehr, dass weder Politik noch
Polizei keine andere Antwort als Repression kennen.

Seit sechs Tagen ist der Reichenberger Kiez in einen Ort des
Ausnahmezustands verwandelt. Die weitere Situation bleibt unklar.
Deutlich ist, dass die Geflüchteten weiterhin entschlossen sind, mit
allen Mitteln die Räumung zu verhindern und gegen den rassistischen
Normalzustand zu kämpfen. Außerdem macht die heutige Demonstration
deutlich, dass solidarische Proteste vieler Berliner_innen im Falle
einer Räumung wahrscheinlich sind.

Bündnis gegen Rassismus

www.buendnisgegenrassismus.org
bundgrass@yahoo.de
http://www.facebook.com/BuendnisGegenRassismus

STATEMENT FROM THE REFUGEES ON THE ROOF OF THE FORMER GERHARDT HAUPTMAN SCHULE

** deutsch und türkisch unten **

We are now on the roof since six days. The last days have been very hard and exhausting to us, not only because of being on the roof, but more because we are facing harrassment by the police again and again.

During the night of 27/28 June police was shaking the door and made different statements so we could not get a rest. Deprivation of sleep is only one of the methods through which they were trying to break our resistance. As Ramadan has begun, many of us must fast. The lack of sleep due to the police and demands of fasting make the situation more
precarious.
During the day the police insulted as in racist ways. They were watching us from another roof and waving, not only with handcuffs, but also with bananas.

We continue to fight for freedom of the press. We still demand that the press be allowed inside!

On Yesterday’s ‘Offer’

So far the district has promised that they will not evict and the police wrote on twitter that they will not evict without the Bezirk.

We look favorably upon the fact that the school will become an international refugee center, which had already been promised, and also that we will be allowed to stay in the building during the construction work. But there were other people, who didn’t leave the
school voluntarily. Those people are not included; some of them are living in the streets because there was no more space for them in the promised places, some of them didn’t want to move there.
We are frustrated about the methods of the senate and outraged by Kolat’s lies. We fight as a movement and expect that everyone encompassed by the agreement with Kolat will get positive answers.

Since the beginning we put emphasis on our demand for residency, the right to stay (!) and that the school was not our main aim. We are aware that the district is not able to fulfill this demand, but at least they could make some pressure and actively support the political
demand. If there will really be an international refugee center, what will be the use if the people there get deported? If only the people who are in the building/on the roof now can stay, lager-like structures would be implemented (controls, who enters etc.)

There was big solidarity at Saturday’s demonstration, there were many people there and in the blockades.

It is time to change the Asylum politics!
It is time for a real answer to our Demands.
The right to residency, the right to stay!
These are our rights and we are still prepared to die for them!
We need an answer!

YOU CAN‘T EVICT A MOVEMENT

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Stellungnahme der Geflüchteten vom Dach der früheren Gerhardt-Hauptmann-Schule

Wir befinden uns jetzt seit sechs Tagen auf dem Dach. Die letzten Tage waren für uns sehr hart und anstrengend, nicht nur weil wir auf dem Dach waren, sondern eher weil wir immer und immer wieder mit Schikanen der Polizei konfrontiert wurden.

Während der Nacht vom 27. auf den 28. Juni hat die Polizei an den Türen gerüttelt und Durchsagen gemacht, sodass wir nicht schlafen konnten. Schlafentzug ist nur eine der Methoden, mit denen sie unseren Widerstand brechen wollen. Da der Ramadan angefangen hat, fasten vielen von uns. Der durch die Polizei verursachte Schlafmangel und die Anforderungen des Fastens machen die Lage für uns noch prekärer.

Während des Tages hat uns die Polizei auf rassistische Weise beleidigt. Sie haben uns von einem anderen Dach aus beobachtet und gewunken, nicht nur mit Handschellen, sondern auch mit Bananen. 

Wir setzen unseren Kampf für die Pressefreiheit fort. Wir fordern immer noch, dass Journalisten rein gelassen werden! 

Zu dem „Angebot“ von gestern: 

Bisher hat der Bezirk versprochen, dass sie nicht räumen und die Polizei hat auf Twitter verbreitet, dass sie nicht ohne Anweisung des Bezirks räumen. 

Wir sehen die Tatsache, dass versprochen wurde, dass die Schule ein Flüchtlingszentrum werden soll, positiv, und auch, dass wir während den Umbaumaßnahmen in dem Gebäude bleiben dürfen. Es gab aber andere Menschen, die die Schule nicht freiwillig verlassen haben. Diese Menschen wurden nicht einbezogen; einige von ihnen leben auf der Straße, weil es keinen Platz für sie in den versprochenen Orten gibt, andere wollten nicht dorthin ziehen.

Wir sind von den Methoden des Senats enttäuscht und empört über die Lügen von Kolat. Wir kämpfen als eine Bewegung und erwarten, dass jeder der von dem Abkommen mit Kolat eingeschlossen war eine positive Antwort erhält. 

Seit dem Beginn haben wir die Forderung nach Aufenthaltserlaubnissen, dem Recht zu bleiben (!) betont, die Schule ist nicht unser Hauptziel. Uns ist bewusst, dass der Bezirk diese Forderung nicht erfüllen kann, aber er könnte zumindest Druck ausüben und unsere politischen Forderungen aktiv unterstützen. Wenn es wirklich ein internationales Flüchtlingszentrum geben soll, welchen Nutzen hätte es, wenn die Menschen abgeschoben werden? Wenn nur die Menschen, die sich jetzt im Gebäude/auf dem Dach befinden, bleiben dürfen, heißt dies, dass lagerähnliche Strukturen eingeführt werden (Eingangskontrollen etc.).

Es gab große Solidarität auf der Demonstration am Samstag, viele Menschen waren da und bei den Blockaden.

Es ist an der Zeit die Asylpolitik zu ändern!

Es ist an der Zeit für eine wirkliche Antwort auf unsere Forderungen!

Aufenthaltsrecht und Bleiberecht!

Das sind unsere Rechte und wir sind immer noch bereit für sie zu sterben!

Wir brauchen eine Antwort!

YOU CAN‘T EVICT A MOVEMENT

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Gerhard Hauptman Okulun çatisinda Bulunan Mültecilerden Açiklama

29.06.2014

 

Altı günden beri okulun çatısındayız. Son günler bizim icin çok yorucu ve yogun geçti. Sadece çatıda oludugumuz için degil, polis bize sürekli yogun baskı ve zulüm yaşattıgı için. 27 Haziran, 28 Haziranı bağlayan gece polis ansızın kapilari vurarak bize çesitli çesitli ifadelerde bulundalar, düsünme sansimiz hiç olmadi, zaman tanınmadı.
Insanlari uykusuz birakmak polisin gerçek anlamiyla direnisimizi kirmak metodlarindan tek bir tanesi. Ramazan ayi basladi, aramizda bir çok insan oruç tutuyor. Polisin bu günlerde uykusuz birakmasi ve bizlerin oruç tutmasi bizi daha da perisan ediyor. Gün içinde polis bize ırkçı asagalamalarda bulundu. Bizi karsi bir çatidan izleyip, sadece kelepçelerli değil muz alip havadan bize doğru salladılar.

 

Ama biz basın özgürlüğü için mücadelemize devam edecegiz! Hala basının yanımıza girmesini talep ediyoruz!

Dünkü teklif için sunu diyoruz:

Ilce bize zorunlu tehcil edilmeyeceğini söyledi, ki polis twitterden ilçe istemedikçe, polisin girmiyeceğini söyledi

 

Okulun uluslararası bir mülteci merkezinin olmasını tüm gönlümüzden talep ediyoruz, ki bu zaten bize söz edilmisti. Bundan öte hepimizin icin kalma izni istiyoruz okulun işası sırasında.
Okulu serbest olarak, isteyerek terk eden baska insanlarda var. Bunlar sokaktalar simdi, boş yer bulunmadigi icin yurtlarda veya mülteci kamplara gitmek istemedikleri.

 

Senatonun uyguladiği insanlık dışı metodlar bizi cok şaşırtı ve sarsttı, Kolatın yalanları bizi çiledençıkarttı. Biz hareket olarak mücadele veriyoruz ve Kolat ile yapılan anlaşmada geçenlerin olumlu yanıt almasını bekliyoruz!
Mücadelemizin başından beri vurguladığımız nokta ikamet, yani kalma izni (!), okul bizim ilk hedefimiz değildi. Ilçe hedefimizi tek olarak gerçekleştiremez, bunu biliyoruz, ama en azından baskı yapabilir ve aktif bir sekilde siyasi taleplerimizi savunabilir.
Gerçekten burası mülteci merkezi olursa, mülteciler tehcil edilip, sınır dışı edilirse, neyimize yararki bu merkez? Sadece çatıdaki ve okuldaki insanlara kalma izni verilirse, kampa benzeyen yapılar yaratırlar. Kontrol ederler, kimin girip girmediğini.

 

Cumartesi günü yoğun bir dayanisma vardi. Fazlasiyla insan vardi yürüyüsde, fazlasiyla abluka kurulmustu.

 

Almanyadaki mülteci ve göç yasasını degiştirme zamanı geldi!

Bizim taleplerimize gerçek yanit verme zamanı geldi!
Ikamet hakkı, kalma hakkı verilmeli!
Bunlar bizim insan hakkımız ve hala bunlar icin ölmeye hazırız!

Yanıt bekliyoruz!
Yanıta ihtiyacımız var!

BIR HAREKETI TEHCIL EDEMESSINIZ!

Interview mit Aktivist vom Dach. Interview with activists from the roof, Entrevista con los acticistas del Techo

‘ La policía continúa aterrorizandonos cada noche. Están golpeandor y remeciendo las puertas, gritando y molestando con luz de reflectores y linternas. Por eso casi no podemos dormir durante toda la noche. Ahora que comienza el Ramadán (ayuno) esta situación se hará intolerable.Las personas deben ayunar mas o menos 20 horas al dia y ya se encuentran sufcientemente débiles.’

Mensaje del techo

‘ La policía continúa aterrorizandonos cada noche. Están golpeandor y remeciendo las puertas, gritando y molestando con luz de reflectores y linternas. Por eso casi no podemos dormir durante toda la noche. Ahora que comienza el Ramadán (ayuno) esta situación se hará intolerable.Las personas deben ayunar mas o menos 20 horas al dia y ya se encuentran sufcientemente débiles.’

Message from the Roof – Translation

‘The police are still terrorising us every night. They are shaking the doors, screaming and disturbing us with floodlights and torches. Because of this, we almost can’t sleep, sometimes we can’t sleep at all. Especially now, that the fasting period started this is intolerable. The people are fasting almost 20 hours a day and for this they are already debilitated. ‘

Nachricht vom Dach

[Deutsch, Englisch, Spanisch]

Nachricht vom Dach

“die Polizei terrorisiert uns weiterhin jede Nacht:

es wird an Türen gerüttelt, mit Taschenlampen und Scheinwerfern geleuchtet, geschrien. Wir können deshalb kaum schlafen, manchmal gar nicht. Gerade jetzt wo die Fastenzeit begonnen hat ist dies untragbar, die Menschenfasten knapp 20 Stunden und sind dadurch owieso schon geschwächt.”

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Massage from the roof

‘The police are still terrorising us every night. They are shaking the doors, screaming and disturbing us with floodlights and torches. Because of this, we almost can’t sleep, sometimes we can’t sleep at all. Especially now, that the fasting period started this is intolerable. The people are fasting almost 20 hours a day and for this they are already debilitated. ‘

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Mensaje del techo

‘ La policía continúa aterrorizandonos cada noche. Están golpeandor y remeciendo las puertas, gritando y molestando con luz de reflectores y linternas. Por eso casi no podemos dormir durante toda la noche. Ahora que comienza el Ramadán (ayuno) esta situación se hará intolerable.Las personas deben ayunar mas o menos 20 horas al dia y ya se encuentran sufcientemente débiles.’

Ein Busfahrer hatte anscheinend nichts mitgekriegt von der aktuellen Situation in der Ohlauer Strasse und wollte die gewohnte Route fahren. Wir haben natürlich gleich einen Infoflyer gereicht und hatten so zum morgen eine recht bizarre Situation.

 

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